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Düsseldorf - Schauspielhaus - Jahnstraße (16. Mai 1960)

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„Ich hasse diese Frau …“

Marlene Dietrich wird selbstsicher genug sein, dass sie das 18jährige Mädchen, das ihr in Düsseldorf ins Gesicht spuckte und rief: „Ich hasse diese Frau …“ nicht ernstlich verletzen konnte. Mitleid aber muss man mit dem jungen Ding haben, das so missbraucht wurde. Wie kann dieser Mensch, den man in eine solche Hasspsychose trieb, je ein objektives Weltbild gewinnen? Warum hat niemand dieses Kind beizeiten aufgeklärt und es die verabscheuen gelehrt, die Deutschland in die fürchterlichste Katastrophe trieben, woran jene Frau gewiss nicht den geringsten Anteil hat? – Kein Mitleid aber kann man mit jenen „baumlangen Burschen“ haben, die als Leibgarde mitgekommen waren, um der 18jährigen ungestört den Angriff zu ermöglichen. Eine solche „Heldentat“ zählt unter anständigen Menschen zu den unverzeihlichen Bubenstreichen, für die allein eine Tracht Prügel die angemessene Quittung ist.
                                                                                                                                                        W. Schneider, Frankfurt a. M.