Gefahren der Brautzeit

Deutschland 1929

 

 

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Der junge Baron Geldern liebt so viele Frauen, daß er sie schon gar nicht mehr auseinanderhalten kann. – Und in dieser Nacht war die hübsche, kleine Yvette bei ihm, obgleich sie eigentlich die Freundin eines anderen ist. – Wie groß ist Gelderns Schreck, als am frühen Morgen der Nebenbuhler vor seinem Fenster promeniert. Da muß er wieder einmal seinen alten bewährten Trick anwenden. – Schnell die Zofe ins Bett gepackt – Yvette zur Hintertüre hinausexpediert! – Dann folgt die gewohnte Komödie des überraschten Liebhabers. Beschämt zieht der Rivale ab. – Und alles wäre gut gegangen – wenn nicht ein Strumpfband auf dem Boden des Schlafgemaches seinen Verdacht erregt hätte … Er stürmt zu Yvette. Bald weiß er genug. Das kleine Strumpfband hat alles verraten. – Rache dem Verführer seiner Liebsten! – Auf einer Parforcejagd schießt er auf Geldern. Nur die Geistesgegenwart eines Jagdteilnehmers, des Amerikaners McClure, rettet dem Baron das Leben. In letzter Sekunde wird dem Attentäter die Waffe aus der Hand geschlagen. – Innige Freundschaft verbindet seit jenem Tage die beiden Männer. Doch Geldern wäre nicht der leichtsinnige junge Windhund, wenn er nicht bald wieder auf eine Frau hereinfiele. Dieses Mal nennt sie sich Florence Miller aus U.S.A. – In Wirklichkeit aber ist sie ein sehr aktives Mitglied einer Gaunerbande, die es auf Gelderns Schmuck abgesehen hat. – Der besorgte Freund aber läßt sich nicht so leicht täuschen. Er holt eine Auskunft ein … Gerade ins zärtlichste Tête-à-tête hinein platzt er mit seiner telephonischen Aufklärung. Fast ist es schon zu spät, denn schon haben sich die Komplicen der verführerischen Frau an den Tresor herangemacht. – Ein kurzer Kampf. Dann sind die Verbrecher überwältigt. – Zum zweiten Mal McClure dem Baron einen unschätzbaren Dienst erwiesen. –
Eines Tages ruft ein Telegramm des Freundes Geldern nach Scheveningen. Eine schöne, junge Frau mit traurigen, ernsten Augen fesselt im Eisenbahnabteil seine Aufmerksamkeit. Eine tiefe Sympathie, ein nie gekanntes, starkes Gefühl ergreift ihn für diese Unbekannte. – Auch sie faßt schnell Vertrauen zu ihm. Schluchzend erzählt sie von ihrem traurigen Leben. Der Vermögenszusammenbruch des Vaters zwang sie, sich einem reichen, doch ungeliebten Manne zu versprechen. Allen Gefahren und Qualen einer langen Brautzeit hatte sie getrotzt, ihr Herz schrie nach Liebe und Erfüllung. Doch sie war ja die Braut eines anderen. In Scheveningen sollte die offizielle Verlobung gefeiert werden. Plötzlich hält der Zug – auf freiem Felde – unweit einer kleinen Station. Ein Erdrutsch hat die Gleise gesperrt. – Die Fahrgäste müssen in dem kleinen holländischen Städtchen bleiben. Und diese Nacht entscheidet über das Schicksal des junges Weibes … Als Geldern am nächsten Morgen erwacht, ist die schöne Frau von seiner Seite verschwunden. Ein paar Worte ließ sie für ihn zurück: Es ist besser so … Überströmend vor Glück erzählt er wenige Stunden später dem Freunde das nächtliche Erlebnis. Und auch McClure rückt jetzt mit seiner Überraschung heraus. Noch am gleichen Abend will er sich mit der Tochter eines Geschäftsfreundes verloben. – Plötzlich sieht Geldern jene Frau durch die Halle kommen, die er in vergangener Nacht in seinen Armen gehalten hat. Schon schickt er sich an, sie zu begrüßen, da stellt der Freund sie ihm als seine Braut, Evelyne Carstens aus Hamburg, vor. – Geldern ist wie vor den Kopf geschlagen. Ohne es zu wissen, hat er den besten, treuesten Menschen betrogen. Schnell packt er die Koffer – will das Hotel verlassen – nie mehr darf er den Weg des Freundes kreuzen! – Da tritt Evelyne ins Zimmer. Sie drängt den Geliebten, mutig die Wahrheit zu bekennen. – Nein – der Baron kann und will dem Freunde den Schmerz nicht antun! Er heuchelt Kälte und versucht auf jede Art, die schöne Frau von McClures aufrichtiger Liebe zu überzeugen. – Da klopft es an die Tür. McClure, auf der Suche nach Geldern, betritt ahnungslos das Zimmer. Im letzten Augenblick gelingt es Evelyne, sich zu verbergen. Lächelnd sieht McClure die Reisevorbereitungen des Freundes. Er ahnt, daß eine Frau dahinter steckt … doch welche … das weiß er natürlich nicht. – Bis sein Blick auf ein kleines, diamantenbesetztes Lorgnon fällt. Furchtbares Erkennen durchzuckt ihn. Hat er doch dieses Lorgnon seiner Braut erst vor wenigen Stunden zum Geschenk gemacht. – In sinnloser Wut greift er zu dem Revolver, der ihm aus Gelderns geöffnetem Koffer entgegenglänzt. Ein Schuß. Mit einem Schreckensschrei stürzt Evelyne aus ihrem Versteck. – Doch Geldern scheint unverletzt. – Nur ein Gedanke beseelt ihn. Die geliebte Frau zu schützen. Er gibt sein Manneswort preis und versichert McClure auf Ehre, daß zwischen ihm und Evelyne nichts vorgefallen ist. – Geldern ist wieder allein … Er hat eine furchtbare Komödie gespielt. Jetzt wankt er – schleppt sich mit letzter Kraft zu seinem Revolver – packt ihn, um einen Selbstmord vorzutäuschen – und sinkt dann leblos zusammen. – Evelyne hat unterdessen dem Bräutigam alles gebeichtet. Nach schwerem innerem Kampfe verzichtet der ältere Mann. Er selbst führt das Mädchen zu Geldern. – Es ist zu spät. –